Festival für Klang Kunst Raum Zeit

09. März 2025, 15:00  Wandelkonzert

‚Rückblick mit Ausblick Teil 2 |


art.ist.kollektiv | Klangperformance
Ulrike Lentz | Flöten, Komposition
Bernd Bleffert | Klangperformance
Aurelie Pertusot | Performanceinstallation

 

art.ist Veranstaltungsraum & Treppenturm

Der zweite Teil dieser kleinen Reihe spannt den Boden von historischen zu zeitgenössischen Stücken, die einen performativen und interdiszplinären Charakter haben. Bei den Stücken von Bernd Bleffert, Aurelie Pertusot und Ulrike Lentz sind die Komponist*Innen selbst Aufführende.

Kunsu Shim ‚Herbstmusik‘ (1994)
Alison Knowles ‚Shuffle #1‘ (1961)


art.ist.kollektiv

Performer*Innen:
Jörg Fischer | Andreas Nordheim | Ulrich Phillipp | Silvia Sauer | Wolfgang Schliemann | Johannes Schropp | Leon Senger | Jan-Filip Tupa

 

‚WERDEN‘ Neue Komposition für Flöten und Zuspiel von Ulrike Cordula Lentz

(2025)

 

Treppenturm

foto: Louise Speicher

 

Ulrike Lentz ist Musikerin, Konzertflötistin, Künstlerin. Ihr Projekt ist die „ARTpraxis“ ein Ort für Musik und Kunst in der Mitte Deutschlands.
www.artpraxis.eu

 

Zur Komposition „WERDEN“ (Dauer 31:45 Minuten)

Grundmaterial ist ein elementares Gestaltungsprinzip unserer Welt: die Fibonacci-Reihe. Das optisch bekannteste Beispiel für das Wirken dieser Zahlenreihe sind die Ammoniten. Klingend kommt die Fibonacci-Reihe ganz „unÜppig“ daher, von kleinen Tonschritten, kurzen Pausen, zu immer größeren Sprüngen, immer größeren Pausen. Schnell übersteigt die den Rahmen, den das menschliche Ohr wahrzunehmen vermag.  Da entsteht „unÜppig“ sehr viel freier Gestaltungsraum. Diesen haben die versteinerten Ammoniten im Regal der Komponistin leider nicht mehr nutzen können. Wohl aber die Spielerin dieser Komposition, die in das Füllhorn des bislang angesammelten Materials greifen darf…Bis die Fortsetzung der Reihe eine Änderung der Spielregel fordert, ein neuer Anfang…

„WERDEN“ spürt der Quelle, dem Prinzip des Entstehens, dem Wunder des Wachsens nach. Nähert sich denkend, hörend, empfindend, intuierend, dem Mysterium, wie aus Nichts Eins entsteht, sich teilt, 2,3,5,8…

Für die Aufnahmen des Zuspiels wanderte die Komponistin Ulrike Lentz entlang der nordhessischen „Warme“ bei Zierenberg bis zu ihrer Quelle. Auch eine Mittelfränkische Flusslandschaft spielt mit. Im Audio fließen diese beiden Flüsse ineinander, WERDEN ein Neues. Für die in Nordhessen lebende, in Mittelfranken gebürtige Musikerin ist dies ein Symbol der Hoffnung auf Vereinbarkeit und Harmonisierung von scheinbar Unvereinbarem. Werden.

Bernd Bleffert –
‚Zur Feier des Tages‘ – eine Knochenarbeit für Performer und Glockenstreicher (2020)

‚PET-Flaschenstudie I und II‘ (2007)

Veranstaltungsraum

 

foto: Robert Bühler

Bernd Bleffert ist Klangkünstler. Er entwickelt seit 1990 eigene Schlagwerke aus Stein, Holz und Metall und damit verbundene neue Spieltechniken, sowie Kompositionen und Improvisationskonzepte. Seit 2011 ist er künstlerischer Leiter des Festivals für Aktuelle Klangkunst Opening in Trier. Ab 2000 Klanginstallationen in Naturräumen und im Kontext von Ausstellungen und zunehmend Entwicklung von Klangobjekten und –Installationen, die auch vom Publikum bespielt oder bewegt werden können.
www.bernd-bleffert.de

 

‚Zur Feier des Tages – eine Knochenarbeit für Performer und Glockenstreicher‘ (2020)

Performer: Bernd Bleffert & Wolfgang Schliemann
Der beziehungsreiche Titel ist wörtlich zu nehmen: als enigmatisches Ritual spielt die Performance auf Vergänglichkeit an, lässt eine Atmosphäre des Schwebens zwischen Erscheinen und Verschwinden, der Feier und der Banalität des Lebens im Vergehen der Zeit entstehen.

 

PET-Flaschenstudie I und II (2007)
Die Gegensätze heiß und kalt respektive „erhitzen“ und „abkühlen“ im Übergang der Aggregatzustände flüssig und gasförmig als physikalischer Prozess sind Untersuchungsgegenstand der Performance, in der PET-Flaschen zum Klingen gebracht werden.

Aurelie Pertusot –
‚Erosion‘ – Performanceinstallation

 

Treppenturm

foto: Pascal Brateau

Aurelie Pertusot (FR) ist Bildende Künstlerin, Klangkünstlerin, Performerin aus Nancy, sie lebt in  Berlin und Nancy.

 

Ihre Arbeit wird durch eine Reihe von Experimenten definiert, die sich aus ihrer Beziehung zur Zeichnung und den Konzepten von Erscheinen und Verschwinden ergeben. Ihre Installationen sind in die Architektur integriert und für den Ort, an dem sie präsentiert werden, konzipiert.

www.aureliepertusot.free.fr

Komposition für Klangobjekte auf resonanten Oberflächen im Raum mit einem Öko-Instrumentarium aus wiederverwerteten Alltagsgegenständen und natürlichen Elementen.

 

‚Erosion‚ ist eine klangliche Erkundung von Objekten, die von Hand mit Salz und/oder Sand auf Tischoberflächen bewegt werden. Die Instant-Komposition mit geriebener Perkussion, basierend auf zyklischen Gesten, macht diese instrumentale Praxis, die Abnutzung des Objekts, hörbar und schafft eine ephemere Klanglandschaft, die die Erfahrung gedehnter Zeit wahrnehmbar macht.

Gefördert von:

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